Datensicherung und Backup

Was ist der unterschied zwischen einer Kopie und einem Backup? Weil das häufig verwechselt wird hier einige Hinweise, die Ihnen helfen sollen den Unterschied zu erkennen und für Ihr Unternehmen zu bewerten.

klassisches Backup

ein klassisches Backup sieht so aus:

Benötigtes Equipment:

  • Bandlaufwerk direkt angeschlossen an den Datenspeicher
    • Bänder (ca 24 Stück je nach Verfahren)
  • eine Software die mit dem Bandlaufwerk und dem von Ihnen gewählten Verfahren umgehen kann
  • einen sicheren Ort wo Teile der Bänder ausgelagert werden können
    • kann ein Safe zu Hause oder ein Bankschließfach sein
    • es ist auf die Lagerfähigkeit der Bänder zu achten und die benötigten Rahmenbedingungen
  • Bänder / Laufwerke müssen gepflegt werden
    • bei Bändern bedeutet das umspulen in gewissen Abständen und eventuell auch erneutes umkopieren nach x Monaten (für die Jahresbänder)
    • Laufwerke müssen gereinigt werden
  • mindestens einmal pro Jahr sollten Daten testweise zurückgesichert werden, um den gesamten Prozess und die Lesbarkeit des Backups sicher zu stellen
  • Wenn Ihr Laufwerk defekt ist, müssen Sie wieder eines erwerben, welches kompatibel zu Ihren Bändern ist, ansonsten können Sie nicht mehr auf Daten der Monats- oder Jahresbänder zurückgreifen
    • Das betrifft auch den Tausch des Backuplaufwerkes gegen ein Leistungsfähigeres, alternativ können Sie die alte Bänder wieder einlesen und neu kopieren.

Auch Bänder können einen Defekt erleiden, Sie müssen regelmäßig erneuert werden. Wenn Sie nur 1 Jahresband weglegen und dieses geht defekt, dann haben Sie keinen Zugriff mehr auf diesen Stand der Daten!

hier ein Beispiel für ein passendes Laufwerk

Wegen der hohen Datenmengen, die heute anfallen, müssen auch die Laufwerke diesen Anforderung an Datenmenge und Durchsatz nachkommen. Da Backup soll ja auch in einer Nacht fertig werden.

Aktuell sind das dann LTO 7 Laufwerke, die 6 TB unkomprimiert und bis zu 15 TB komprimiert auf ein Tape speichern können.

Alternativen sind dann nur etwas ältere Technologien und dann automatische Wechsler, weil niemand möchte ja jede Nacht 4 mal die Bänder wechseln.

Hier ein Bild eines aktuellen LTO7 Laufwerks von der Firma Quantum

Diese Laufwerke kosten ungefähr 2.000 EU und ein Band liegt bei ca 110 EUR. Ein ganzes Backup Set kostet dann also noch einmal fast so viel wie das Laufwerk.

Auch aus diesem Kostengrund setzten sich heute hybride Ansätze zur Datenabsicherung immer mehr durch.

Auf dieses Thema gehe ich weiter unten im Text ein.

Hier beispielhaft ein Verfahren für ein Backup

  • ein Bandlaufwerk sichert in definierten Abständen alle Ihre Daten
    • meistens passiert das einmal nachts (Mo-FR)
  • die Bänder werden jeden Tag gewechselt
  • es existieren sogenannte Backup Sets
    • Ein Beispiel für ein Set sieht so aus:
      • 8 Bänder für (Mo-DO) für 2 Wochen, beschriftet mit gerade und ungerade KW
      • 4 Bänder für jeden Freitag eines Monats (beschriftet 1 Fr bis ….. 4 Fr)
      • 12 Monatsbänder (so wird an einem definierten Tag ein Monatsband gezogen)
      • x Jahresbänder ein Backup vom letzten Tag des Jahres wird immer weggelegt

Alle Bänder werden rotierend verwendet nur die Jahresbänder werden für immer weg gelegt.

ein moderner Ansatz mit Versionierung

Diese Art der Sicherung erfolgt nicht zeitgesteuert, sondern ist eher durch Events gesteuert. Sie legen fest alle wieviel Stunden eine Datei gesichert werden soll, wenn Sie sich denn verändert hat.

Zusätzlich bestimmen Sie auch die Anzahl der Versionen die vorgehalten werden soll. Oft gibt es hier noch weitere Rahmenparameter, die gesetzt werden können, so auch z.B. das mindestens noch eine Version der jeweils letzten Tage vorgehalten werden soll.

Dadurch erhalten Sie nicht nur eine Datensicherung je Nacht, sondern z.B. jede Stunde eine Kopie einer oft veränderten Datei.

Der Vorteil hier ist, wenn Sie am Abend feststellen die beste Version einer Datei war eigentlich die Variante von 12.00 mittags, dann können Sie auch diese wieder zurückholen.

Hier wird also mehr auf Probleme durch ein versehentliches Löschen von Daten oder z.B. durch Virenaktivitäten geachtet, sodass Ihnen diese Vorfälle nicht einen ganzen Arbeitstag oder mehr kosten.

Technisch wird das so gelößt:

Sie schließen an Ihr NAS zusätzlich noch USB Festplatten an. Auf diesen wird Ihr NAS dann als erstes eine initiale Kopie der Daten anlegen. Bei Veränderungen der Daten auf dem NAS, werden weitere Kopien nach einem intelligenten Muster angelegt.

So können Sie einzelne Dateiversionen wieder herstellen oder ganze Verzeichnisse wieder auf einen älteren Stand zurücksetzten.

Auch ein zweites NAS kann diese Aufgabe über das Netzwerk übernehmen, so können Sie kritische Daten permanent in einen anderen Bereich sichern.

Leider sind beide Verfahren einzeln betrachtet nicht ausreichend.

Die nächtlichen Komplettbackups helfen Ihnen bei einem Katastrophen Fall, aber kaum beim täglichen Betrieb,wo hier und da einfach mal eine Datei wieder hergestellt werden soll.

Die virtuellen Sicherungen auf USB Platten helfen nicht bei, Feuer- oder Wasserschäden. Auch bei Überpannungsschäden sind meistens alle angeschlossenen Systeme betroffen.

Ich möchte auch jetzt schon Vorwegnehmen, auch eine Versicherung hilft nicht bei Datenverlust, da der entstehende Schaden nicht abgedeckt ist. Sie bekommen zwar wieder Ihre Hardware hingestellt, aber ohne Daten wird sich Ihr Business sehr schwer haben.

hybride Datensicherungskonzepte

Mit einem hybriden Ansatz sollten Sie sich unbedingt befassen, wenn Sie sich mit dem Thema Datensicherung auseinander setzen.

Folgendes Szenario ist hier vorstellbar.

  1. Sie verwenden die virtuellen Sicherungen auf USB Platten oder ein anderes NAS, damit Sie im Tagesbetrieb schnell auf folgende Fehlerfälle reagieren können
    • Ausfall von mehr als einer Festplatte
    • defekt eines NAS
    • versehentlich gelöschte Daten
  2. Sie fertigen zu bestimmten Terminen komplettsicherungen über Cloudeservice Provider wie Amazon an. Damit decken sie folgende Fehlerfälle ab
    • Feuer oder Wasserschäden welche ihre gesamte EDV unbrauchbar machen können
    • Diebstahl der gesamten EDV (habe ich schon erlebt, inkl der Datensicherungsbänder)
    • mutwillige Zerstörung und Sabotage

Sie können sich so die teure Anschaffung von Backuplaufwerken und auch das wiederkehrende Testen der Rücksicherung sparen.

Sie zahlen nur die Datenmenge, welche Sie tatsächlich an Amazon senden und die Kosten für ein Backup sind relative gering. Zu höheren Kosten kommt es nur, wenn Sie in kurzer Zeit Ihre Daten wieder zurück sichern wollen.Aber dazu wird es hoffentlich nie kommen.

Alle diese Verfahren des hybriden Ansatzes werden von einem Synology NAS unterstützt. Auch wenn Sie erst mit einem Backup auf eine USB Platte anfangen wollen und sich dann später für eine zusätzliche Sicherung in eine Cloude entscheiden, werden Sie dieses umsetzten können.

Die Software kann direkt auf das NAS heruntergeladen werden. Sie müssen sich das wie in einem PlayStore von Google für Android Handys oder iTunes für Apple Geräte vorstellen. Es ist alles aufeinander abgestimmt und Sie können es schnell einsetzten.

Ich unterstütze Sie gerne bei der Einrichtung dieser Services.